Veränderungsprozesse oder "nix is fix"

Während wir dabei sind, Vorhaben zu planen, Entscheidungen zu treffen oder uns auf ein Ziel zu fokussieren, überrascht uns das Leben sehr oft mit Veränderungen oder Dingen, die wir nicht eingeplant haben. Plötzlich sehen wir uns mit einer neuen Situation konfrontiert, die uns vor eine Herausforderung stellt und wir beginnen darüber nachzudenken, ob und wie wir die Veränderung annehmen können oder nicht. In einem ersten Impuls versuchen wir ganz oft das Gewohnte und bereits Vertraute festzuhalten und scheuen davor zurück, ungewohnte Situationen auf uns zukommen zu lassen und die neue Chance zu ergreifen. Meistens, weil wir wohl das Vertraute für abschätzbarer und risikoloser einordnen würden. Wir beschäftigen uns mit der Frage, ob wir die Veränderungen überhaupt annehmen sollen. Oder auch, ob wir uns überhaupt gegen die Veränderung entscheiden können, ohne dass wir durch das Zögern, zu große Nachteile in Kauf nehmen müssen. Manchmal gelingt es uns sogar, in der Veränderung eine Chance zu sehen. Und wir fragen uns, ob es nicht gerade das Unbekannte ist, das ganz neue Perspektiven und Möglichkeiten in unseren Alltag bringen würde. Vielleicht sogar Optionen, die unser Leben bereichern und auch verbessern könnten.

Solche Fragen beschäftigen uns meist dann, wenn wir zum Beispiel die Entscheidung getroffen haben, eine Familie zu gründen und genau zu diesem Zeitpunkt einen neuen Job angeboten bekommen, der unseren beruflichen Aufstieg forciert. Oder wenn wir uns verlieben und die Entscheidung treffen müssen, ob wir gemeinsam in eine andere Stadt übersiedeln sollen, weil die Partnerin / der Partner dort viel bessere Chancen am Arbeitsmarkt hat. Und manchmal auch, wenn uns unsere Kinder davon in Kenntnis setzen, dass sie ein Auslandssemester in einem anderen Land oder Kontinent planen und dass sie sich unsere Unterstützung wünschen. Einige der von uns beschriebenen Situationen erleben wir wahrscheinlich alle in unterschiedlichsten Phasen unseres Lebens – in solchen Fällen geht es um unsere Einstellung gegenüber Veränderungen und wie wir damit umgehen können. Natürlich besteht sehr oft die Möglichkeit, dass wir solche Entscheidungen vertagen können, aber irgendwann müssen wir uns alle eine grundsätzliche Frage stellen: Nämlich die, ob wir bereit sind, jetzt eine Entscheidung zu treffen, die eine Veränderung ermöglicht oder ob wir es für besser halten, an der gewohnten Situation festzuhalten. Allerdings sind wir nicht an jedem Entscheidungsprozess aktiv beteiligt, in vielen Fällen ist dies gar nicht möglich, weil wir vom Leben oder auch von unseren Mitmenschen vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Dann müssen wir einen Weg finden, die Veränderung anzunehmen und in unser Leben zu integrieren. Beispielsweise dann, wenn unsere erwachsenen Kinder Entscheidungen treffen, die wir nur schwer akzeptieren können und die eine große Veränderung für die familiäre Situation bedeuten können. Wir erleben dies auch, wenn uns gute Freunde über ihre bevorstehende Trennung informieren und für sich beschlossen haben, dass sie ihre Beziehung auf jeden Fall beenden wollen.

Plötzlich müssen wir uns mit einer völlig neuen Situation befassen, weil uns die Freundschaft zu beiden Menschen sehr wichtig ist und wir auf keinen der beiden verzichten wollen. Wenn sich beispielsweise der Arbeitgeber dazu entschließt, seinen Standort zu wechseln und wir dadurch gezwungen sind, unser Leben völlig neu zu planen, weil wir umziehen oder eventuell kündigen müssen, sehen wir uns mit einer existenziellen Veränderung konfrontiert. Solche Situationen lösen dann in den meisten Fällen eine Reihe von Veränderungs- und Entscheidungsprozessen aus, die uns sehr oft in der ersten emotionalen Konfrontation überfordern und ängstigen. In solchen Fällen sind sich die ExpertInnen einig und sie raten den Betroffenen dazu, sich mit jemanden auszutauschen, dem Sie vertrauen und mit dem Sie die Situation offen und ehrlich besprechen können. Wichtig dabei ist, dass wir nicht nur die Nachteile, sondern auch die Vorteile betrachten, weil es sehr entlastend und beruhigend sein kann, alle Gedanken, negativen Auswirkungen, aber auch vielleicht neue positive Aspekte und Chancen zu besprechen. Solche offenen Situationsanalysen stärken uns und die Auseinandersetzung mit unseren Ängsten, Befürchtungen, aber auch mit unseren Hoffnungen hilft uns dabei wieder ein Stück Klarheit und somit auch Handlungsfähigkeit zu erlangen. Sehr oft ist dieser Schritt ein Anfang und leitet dann in weiterer Folge den Veränderungsprozess ein. Wenn es uns dann auch noch gelingt, ähnliche Ereignisse oder Situationen, die wir bereits bewältigt haben, zu erkennen und zu analysieren, kann sich daraus ein noch stärkeres Gefühl der Zuversicht ergeben, weil wir Ähnliches wahrscheinlich bereits schon einmal erlebt und gemeistert haben.

Manchmal ist es uns gar nicht bewusst und wir erkennen dies erst, wenn wir uns aktiv damit auseinandersetzen und in unserer persönlichen Vergangenheit nach Bewältigungsstrategien suchen, die einen Veränderungsprozess in eine positive Richtung gelenkt haben. Außerdem können Sie auf einem Zettel alle für Sie negativen Punkte notieren, um die möglichen Konsequenzen zu visualisieren. In den meisten Fällen nimmt dies den Druck heraus und wir sehen anhand des Ergebnisses, dass die negativen Aspekte doch weniger Raum einnehmen als vorher befürchtet oder gedacht. Im Anschluss daran können Sie dann alle für Sie relevanten und positiven Punkte aufschreiben, um auch hier noch einmal mögliche Chancen und Möglichkeiten zu veranschaulichen. Manchmal sind wir verwundert darüber, wie überraschend dann das Ergebnis sein kann. Und wir erkennen, dass die neue Situation zwar einige Neuerungen und Veränderungen mit sich bringt, aber dass sie durchaus auch einige neue Perspektiven und positiven Chancen bietet.

Liebe LeserInnen, sollten Sie derzeit dabei sein, ihr Leben zu verändern, weil auch bei Ihnen gerade „nix fix ist“, dann freuen wir uns über Ihren Anruf! Wir begleiten Sie gerne dabei, eine für Sie angemessene Planänderung zu finden und alle vorhandenen Möglichkeiten zu analysieren, um den Entscheidungs- und Veränderungsprozess zu erleichtern. >>Feedback<<

 

Literaturliste:
Storch, Maja (2011): Das Geheimnis kluger Entscheidungen. Von Bauchgefühl und Körpersignalen; Piper Verlag
Hüttner, Alexander (2016): Das Ich kann!-Prinzip: Wie die Balance zwischen Tun und Lassen gelingt; Springer Verlag

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