Die Kraft der Worte

In diesem bekannten Zitat aus der Geschichte vom kleinen Prinzen, beschreibt der Schriftsteller Saint-Exupery einen wichtigen Aspekt der modernen Kommunikationswissenschaft.

Verständnis und Zusammenarbeit durch Empathie und Vertrauen

Das Ziel jedes gelungenen und guten Gesprächs ist Verständnis und Zusammenarbeit, der Weg dorthin führt in den meisten Fällen über Einfühlungsvermögen, Mitgefühl und Vertrauen. Das, was hier in der Theorie so einfach klingt, scheitert sehr oft an der Umsetzung, und deshalb wollen wir uns in diesem Newsletter mit ein paar wesentlichen Punkten erfolgreicher Kommunikation auseinandersetzen.

Wie kommuniziere ich erfolgreich?

Sie haben sicher auch schon an sich selbst beobachtet, dass die Gespräche, in welchen es Ihnen gelingt, eine Art innere Verbindung zum Gesprächspartner herzustellen, meistens als besonders angenehm und erfolgreich wahrgenommen werden.
Neueste psychologische und neurowissenschaftliche Studien bestätigen diese Wahrnehmung und belegen, dass das Einfühlungsvermögen beim erfolgreichen Kommunizieren eine wesentliche Rolle spielt.

Allerdings ist uns die Fähigkeit zur mitfühlenden Kommunikation weder in die Wiege gelegt, noch geschieht sie im Gespräch praktisch wie „von selbst“. Worte sind Mittelpunkt all unserer Begegnungen und Beziehungen. Sie sind aber auch oft Auslöser von Problemen, Missverständnissen, Kritik, Rechtfertigungen und Schuldzuweisungen.
Wir werden immer wieder von unseren Erwartungen oder emotionalen Vorannahmen gesteuert, hinterfragen eingefahrene Kommunikationsmuster oft nicht und lassen uns so eigentlich gar nicht wirklich im Gespräch auf das Gegenüber ein, was aber wichtig wäre, um erfolgreich zu kommunizieren bzw. eine einfühlende Position einnehmen zu können.

„In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz“ (Dalai Lama)

Es ist mittlerweile in etlichen Studien der Hirnforschung belegt, dass wir Menschen die Kunst des Dialogs nicht immer optimal beherrschen.
Schuld an der mangelnden Kommunikationsfähigkeit ist allerdings nicht fehlende Bildung, sondern die Tatsache, dass die Hirnareale für soziale Kompetenz und Empathie und die damit verbundenen sprachlichen Fähigkeiten eigentlich erst im Alter von ca. 30 Jahren voll ausgebildet sind. Zudem ist es so, dass unser Gehirn auf negative Worte und Emotionen mit der Ausschüttung von Stresshormonen und der Steigerung der Aktivität im Angstzentrum reagiert, wodurch wiederum unser logisches Denken eingeschränkt wird.
Der Ausspruch vom Dalai Lama ist somit auch neurowissenschaftlich belegt. Dies könnte uns eigentlich durchaus motivieren, besonderes Augenmerk auf unsere Wortwahl und unseren Tonfall zu legen.

Stress, Angst und Reizbarkeit abbauen

Das wunderbare an unserem Gehirn ist die Tatsache, dass es sich fortwährend trainieren lässt, was mittlerweile auch etliche wissenschaftliche Studien belegen.
Darauf aufbauend, haben die beiden Neurowissenschaftler Andrew Newberg und Mark Robert Waldman den Zusammenhang zwischen Denken, Sprechen und Zuhören erforscht und die „mitfühlende Kommunikation“ als neue Methode entwickelt, um die Kommunikationsfähigkeit effektiv zu stärken.
Es gilt heute als bestätigt, dass durch „mitfühlenden Kommunikation“, Stress, Angstgefühle und Reizbarkeit abgebaut und sowohl soziale als auch emotionale Kompetenz gesteigert werden können.

Mit wenigen Grundregeln zum Erfolg – „think pink“!

Die Strategie, mit der sich die Dynamik jedes Gesprächs verbessern lässt, negative Denkmuster unterbrochen und Empathie und Vertrauen im Gegenüber geweckt werden können, basiert auf wenigen Grundregeln. Dabei gelten Präsenz (im gegenwärtigen Moment sein), innere Stille, langsames und kurzes Sprechen und konzentriertes Zuhören, ebenso wie das Einbeziehen von nonverbalen Signalen als maßgebliche Faktoren.
Darüber hinaus stehen besonders positive Formulierungen im Mittelpunkt des Trainings.
Positive Wörter, positive Gedanken und positive Bilder (auch innere Bilder) aktivieren im Gehirn Areale, die für Persönlichkeit, Motivation und Sozialverhalten zuständig sind.
Sehen Sie sich selbst positiver, verändert sich automatisch auch Ihr Blick auf die Mitmenschen. Sie versetzen sich dadurch selbst in die Lage, Freundlichkeit, Kooperation und Vertrauen bei sich und anderen zu fördern und Gespräche wohltuend und erfolgreich zu gestalten.

Liebe Leser_innen, sollte Sie dieser Artikel ansprechen, begleiten wir sie gerne dabei, Ihr persönliches Kommunikationsverhalten zu reflektieren und die Grundregeln der mitfühlenden Kommunikation genauer kennen zu lernen. >>Feedback<<


Literatur:

De Saint-Exupéry, Antoine (2015) : Der Kleine Prinz. Anaconda Verlag

Newberg Andrew,  Waldman Mark Robert (2013): Die Kraft der mitfühlenden Kommunikation. Kailash

Hüther Gerald (2011): Die Macht der inneren Bilder. Vandenhoeck und Ruprecht GmbH + CO.KG, Göttingen

Schubert Christian, Amberger Madeleine: (2016): Was uns krank macht, was uns heilt. fischer&gann

https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3624  (12.2.2019)

https://www.kmu-magazin.ch/mensch-arbeit/das-erfolgsrezept-mitfuehlende-kommunikation (12.2.2019)

https://wertvoll-fuehren.eu/empathische-kommunikation-teil-1-grundprinzip  (12.2.2019)

Aktueller Newsletter