That´s what friends are for …. die Kraft der Freundschaft

....um ihre Bedeutung für das eigne Wohlbefinden zu erkennen - die Rede ist hier von echter Freundschaft.
 
Echte Freundschaften sind eines dieser besonderen Geschenke, die das Leben zu bieten hat. Sie bereichern unser Sein in einem Maß, wie es sonst oft nur Familie oder Liebesbeziehungen können. Das großartige dabei ist, dass es immer eine win - win Situation ist, denn Freundschaft basiert auf Freiwilligkeit und Wechselseitigkeit – das ist ihr Erfolgsrezept. 
 
Die positiven Auswirkungen von engen Freundschaften wurden immer wieder wissenschaftlich untersucht und die Ergebnisse bestätigen, dass sie uns nicht nur gefühlt, sondern auch tatsächlich guttun. So wurde z.B. festgestellt, dass Menschen, die in Prüfungssituationen von Freund:innen begleitet wurden, weniger Stresshormone ausschütteten und sich ruhiger fühlten, als andere. Darüber hinaus weiß man, dass funktionierende soziale Beziehungen dafür sorgen, dass wir gesünder und zufriedener sind und somit ein verringertes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Depressionen besteht.  
 
Unabhängig davon, ob man es nun wissenschaftlich oder doch eher emotional betrachtet – Freundschaft ist eines unserer höchsten Güter im sozialen Miteinander.
 
Doch wie entstehen Freundschaften und was macht unsere Freunde zu diesem unverzichtbaren Bestandteil des Lebens, der für die meisten von uns so wichtig ist?
 
Untersuchungen habe ergeben, dass folgende Faktoren für eine stabile Freundschaft förderlich bzw. notwendig sind:
 
• Räumliche Nähe – für eine Freundschaft muss man einander real begegnen können (das gilt auch bzw. ganz besonders für unsere digitalisierte Welt)
 
• Kontakthäufigkeit – Freundschaften brauchen Zeit, vor allem in ihrer Entstehungsphase
 
Die Chemie muss stimmen – das kann unterschiedlichste Ursachen haben, aber Fakt ist, wenn´s passt dann passts
 
Echtes Interesse aneinander – Achtsamkeit und wechselseitiges Erkennen von Bedürfnissen sind Basisbestandteile von echten Freundschaften 
 
• Soziale Kompetenz -  damit ist die soziale Interaktion in Freundschaften gemeint und das Wissen darüber wie unsere Freund:innen ticken und wie wir einander in verschiedenen Situationen begegnen können
 
Bei all diesen Betrachtungen rückt die geschlechterspezifische Trennung heute immer mehr in den Hintergrund. Die Existenzanalytikerin Ursula Dobrowolski sieht als markantestes Bindeglied zwischen Freund:innen den Dialog. Damit aus einer Bekanntschaft eine Begegnung und somit eine Freundschaft werden kann, müssen alle Beteiligten aktiv etwas dafür tun. Das bedeutet – Freundschaft braucht Zeit, Energie, Interesse und beinhaltet somit bis zu einem gewissen Grad viele Aspekte von Beziehungsarbeit. 
 
Dabei ist es gar nicht so einfach wahre Freundschaft zu definieren. Eine Metapher, die in diesem Zusammenhang sehr ansprechend ist, lautet: 
 
„Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern“ (Unbekannt)
 
Es beschreibt diese nicht näher definierte Verbundenheit von zwei Menschen sehr bildhaft und bedarf sicher für die meisten von uns keiner weiteren Erklärung. 
 
Was zeichnet denn nun echte Freundschaften aus?
 
Die meistgenannten und geschätzten Werte einer Freundschaft sind:
 
• Akzeptanz – wir akzeptieren einander so wie wir sind, mit allen Fehlern und Stärken.
 
• Ehrlichkeit – wir können offen sprechen und einander sagen was wir denken und fühlen, ohne dabei zu urteilen oder gar zu verurteilen, das ist eine Qualität, die wir oft nur in Freundschaften erleben.
 
• Verzeihen – wenn es auch mal kracht, echte Freunde können sich aussprechen und die Dinge wieder ins Lot bringen, weil die Freundschaft letztlich mehr bedeutet als das Gefühl rechthaben zu müssen.
 
• Der Blick auf das Gute – Freund:innen werden immer das Gute in den Vordergrund stellen, auch wenn wir einen Fehler gemacht haben.
 
• Beistand – Egal welche Überraschung das Leben für uns bereithält – positiv und negativ - echte Freund:innen sind füreinander da … immer …. ohne Wenn und Aber.
 
• Wertschätzung – wir erwarten in einer Freundschaft keine Dankbarkeit, denn alles was wir tun, tun wir gerne und ist „selbstverständlich“ – dennoch bekommen wir gerade in einer Freundschaft sehr viel Wertschätzung – und dafür muss es nicht immer explizit einen Anlass geben.
 
In dem Moment wo wir dieses Gefühl der Freundschaft spüren, erleben wir die Qualität tiefer Verbundenheit als Geschenk. Und wir können natürlich diese wichtigen und stabilisierenden Qualitäten echter Freundschaft wahrnehmen und als Freund:innen weitergeben und auch annehmen. 
 
Was aber ist mit der Freundschaft zu uns selbst?
 
„Wir tun uns selbst und den Menschen die mit uns in Kontakt stehen einen Gefallen, wenn wir mit uns selbst Freundschaft schließen“ (Wolfers, 2022)
 
Wer kann wirklich von sich sagen, sich selbst der/die beste Freund:in zu sein, mit all den Vorzügen, die eine Freundschaft eben ausmacht? Bei diesen Fragen kommen viele von uns möglicherweise ins Grübeln. Sich selbst in jeder Lebenslage zu akzeptieren, den Fokus auf das Gute in sich zu lenken oder sich eine Handlung zu verzeihen, die wir inzwischen bereut haben? Wenn wir diese Faktoren beleuchten, wird uns sehr oft bewusst, dass die Freundschaft mit uns selbst manchmal Qualitätskriterien einer guten Freundschaft vermissen lässt .
 
Dabei gäbe es so viel zu entdecken, wenn wir uns selbst mit den Augen eines/r Freund:in betrachten würden. Unter all den Mühen und Sorgen des Alltags finden sich Schätze, die unsere Freund:innen schon längst erkannt haben. All diese positiven Seiten in uns, die uns letztlich zu dem machen was wir sind – einzigartige Menschen. 
 

 „Wer ich bin, ist letztlich wesentlich wichtiger als die Frage was ich bin.“ (Wolfers, 2022)

 
Wenn wir diesen Satz von Melanie Wolfers einmal wirken lassen, dann können wir vielleicht diese Sehnsucht nach einem/r neuen Freund:in spüren – die Sehnsucht nach dem/der Freund:in in uns. 
 
Liebe Leser:innen, wenn Sie unser Newsletter über Freundschaft und den freundschaftlichen Umgang mit uns selbst angesprochen hat, dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Wir begleiten Sie gerne auf der Reise zu ihrem/r inneren Freund:in und vielleicht wird daraus ja eine Freundschaft fürs Leben. ;-) <<Feedback<<
 
Ihr ´mcb Team 
 
 
Quellenangaben
 
Schmid, Ernst Wilhelm (2007) Mit sich selbst befreundet sein. Von der Lebenskunst im Umgang mit sich selbst. Suhrkamp Verlag
 
, S. (26. Juli 2018). www.sinus-institut.de. Von file:///C:/Users/A0071652/Downloads/pressetext_tag_der_freundschaft_sinusyougov.pdf abgerufenHoheneder, B. (3. März 2022). grazetta.at. Von https://grazetta.at/die-kraft-der-freundschaft/ abgerufen
Tovar, C. (17. November 2020). plante-wissen.de. Von https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/freundschaft_gemeinsam_durch_dick_und_duenn abgerufen
Wolfers, M. (26. Juli 2022). Freunde fürs Leben. https://www.youtube.com/watch?v=SubIWcTJ0oA. Von https://www.youtube.com/watch?v=SubIWcTJ0oA abgerufen
 
 

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