In der Ruhe liegt die Kraft

Diesem Zitat von Konfuzius kommt in der heutigen Zeit offenbar wieder mehr Bedeutung zu, denn "Stille" ist eine knappe Ressource geworden.

Die Welt um uns herum ist voller akustischer Penetranz und scheint unter einem Dauergeräusch gleichsam zu beben. Bildlich gesprochen ist  dies mit dem  klangmäßigen Durcheinander in einem Konzertsaal vergleichbar, bevor die Symphonie beginnt - ein tonales Gewirr, noch ohne Aussicht auf einen Dirigenten, der seinen Stab hebt, um für Aufmerksamkeit und Ruhe zu sorgen. So bringt das „laute“ Leben in unserer beschleunigten Gesellschaft nicht selten ein Gefühl von Getriebenheit, innerer Unruhe, Nervosität und Unkonzentriertheit mit sich.

Wenn wir uns jedoch auf die Suche nach der inneren Ruhe begeben, zeigen wir interessanterweise gelegentlich ein ambivalentes Verhalten. Denn einerseits ersehnen wir die Stille, anderseits erleben wir diese jedoch mitunter als belastend, da uns die gewohnte Ablenkung fehlt. Schon allein die Vorahnung oder die Befürchtung, dass sich Langeweile oder innere Leere einstellen könnten, halten manchen davon ab, still zu werden und den Blick nach innen zu richten.

Aber auch die Angst davor, dass uns Momente der Stille eventuell („Schatten-“) Seiten zeigen könnten, die wir nicht gerne an uns sehen, geschweige denn wahrhaben wollen, kann uns davon abhalten, Ruhe zu suchen. Häufig sind wir nämlich bemüht, diese „dunklen Seiten“ mittels Ablenkung zu tarnen, zu kaschieren oder zu verdrängen. Vermutlich handeln wir so, um bei unseren Mitmenschen gut anzukommen, einen guten Eindruck zu hinterlassen und so einen vermeintlichen Vorteil aus deren Bewunderung zu konsumieren. Dieses „Tarnen und Täuschen“ kostet jedoch viel Energie und hindert uns zusätzlich daran zur Ruhe zu kommen. So gesehen, wäre es wahrscheinlich geschickter, wenn es uns gelänge, auch unsere „ungeliebten Seiten“ wahrzunehmen, sich diesen zuzuwenden und daran zu arbeiten. Dadurch könnte jene Energie, die wir für das Verbergen aufbringen, frei gesetzt werden und uns für andere Belange wieder zur Verfügung stehen.

Wenn wir es schaffen, die Befürchtung vermeintlicher Langeweile und Leere zu durchbrechen und / oder uns unseren „ungeliebten Seiten“ zu stellen, so können wir uns auf stille Momente einlassen wodurch wir Neues, Hilfreiches und Wertvolles über uns und unser Leben erfahren können. Die erlebte Ruhe kann sich zur Quelle neuer Lebensenergie entwickeln, verlorenes inneres Gleichgewicht kann wieder hergestellt, neue Kraft getankt werden und wir fühlen uns innerlich „aufgeräumter“ und kommen mit uns selbst ins Reine.


Sollten Sie jetzt den Wunsch verspüren, sich auf die Suche nach mehr innerer Ruhe zu begeben, so begleitet Sie das Team von ´mcb gerne auf Ihrer Entdeckungsreise. >>Feedback<<

 

Weiterführende Literatur:
M. Hecht. (2015). „Die Kraft der Stille.“ In: Psychologie Heute compact. (Heft 43). S. 18 – 21

B. Schönberger (2015) „Die Stille sprechen lassen.“ In: Psychologie Heute compact. (Heft 43). S. 36 - 38

Aktueller Newsletter