Immer Café au lait & Croissant - bitte mal was Anderes!

Sie würden alleine eine Reise in ein fremdes Land unternehmen, einen Vortrag vor einem großen Publikum halten, Waveboarden ausprobieren (was ist überhaupt Waveboarden?!), Kugelfisch essen, eine Ballonfahrt unternehmen, mit den Haien tauchen, vom 10-m-Turm springen, bei einer Safari mitmachen, beim Marathon antreten, ein großes Fest organisieren, sich zu einem Zumba-Kurs anmelden, Karaoke singen etc …

Bevor wir solche neuartigen Unternehmungen aktiv angehen können, gehört das Zögern meist zu unseren ersten Reaktionen, da wir sehr oft fast automatisch das Schlimmste befürchten. Wir gehen davon aus, dass wir uns blamieren, versagen und /oder andere enttäuschen könnten. Unsere Aufregung steigt, die Knie werden weich, ein mulmiges Gefühl macht sich breit, … die Angst ist da. Wenn wir es dann doch versuchen, ist hinterher die Erleichterung meistens sehr groß. Die vorhergesagten oder gedachten Katastrophen bleiben in der Regel aus. Es kann sogar sein, dass es so richtig gut läuft. In der Folge sind wir dann euphorisch und nehmen uns auf jeden Fall vor, künftig viel häufiger Wagnisse einzugehen.

Doch obwohl wir in der Regel diese positiven Erfahrungen machen, spüren wir trotzdem sehr oft eine Hürde, neue Dinge einfach auszuprobieren. Ein Grund ist, dass wir sehr oft bei neuen Herausforderungen zuerst die Neigung verspüren, Vorsicht walten zu lassen. Das menschliche Alarmsystem meldet Gefahren reflexartig, das besonders in der Zeit unserer Vorfahren auch überlebenswichtig war. Ein weiterer Grund warum wir uns lieber an Vertrautes halten, ist die Tatsache, dass wir Herden- und Gewohnheitstiere sind. Darüber hinaus sind wir soziale Wesen und werden deshalb in unserem Verhalten sehr stark vom dem bestimmt, was andere tun. Wir haben Gewohnheiten, Normen und Rituale, die eine Anpassung an andere Menschen erleichtern. Und dazu kommt, dass uns die kleinen Gewohnheiten in unserem Alltag das Gefühl geben, in Sicherheit zu sein – sie machen das Leben leichter und erzeugen Klarheit. Darüber hinaus erfordert all das, was in unserer „Komfortzone“ passiert kaum Energie und Nachdenkprozesse. Wenn man bspw. immer diese gleiche Serie am Abend sieht, braucht man nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht darüber nachzudenken, welchen anderen Beschäftigungen man nachgehen könnte. Oder anders ausgedrückt, wer immer Café au lait mit Croissant frühstückt und genießt, braucht keine neuen Entscheidungen zu treffen. Neues zu lernen, erfordert zuerst immer eine etwas mühevollere Phase der Neuorientierung, weil in unserem Gehirn erst neue Pfade angelegt werden müssen. Durch das kontinuierliche Wiederholen, können dauerhaft neue Muster des Denkens, Fühlens und Handelns entstehen.

Es gibt sie aber, die andere Seite in uns, wo wir EntdeckerInnen, WissenschaftlerInnen, Reisende sind, geleitet von unserer unbändigen Neugierde, Neues zu erfahren und zu erlernen. Wie in jener Zeit, wo wir kleine Kinder waren, die die große weite Welt entdecken wollten und jedes noch so winzige Detail als spannend erlebt haben.

Veränderungen tun uns schlichtweg einfach gut – sie sind wichtig für unsere neuronalen Verbindungen und Netzwerke, wir bleiben dadurch aufmerksamer und letztlich entwickeln wir uns auch deshalb weiter. Manchmal sind Veränderungen unausweichlich, zum Beispiel dann, wenn wir merken, dass wir mit der jetzigen Situation nicht mehr zufrieden sind und uns Veränderungen Angst machen und Verunsicherung bringen.

Bei zu großen Abweichungen von gewohnten und vertrauten Dingen schlägt unser Gehirn sofort Alarm – diese Reaktion hat sehr oft zur Folge, dass wir erst gar nicht mit neuen Vorhaben beginnen. Daher hilft es in kleinen Schritten zu denken und zu planen, um die Angst vor neuen Herausforderungen zu überlisten. Wer noch nie Sport betrieben hat und sofort mit dem Laufen beginnen will, kann bspw. mit einem täglichen Lauftraining beginnen, bei dem man 3-5 Minuten im Zimmer auf der Stelle läuft. Man kann das Tempo dann immer weiter steigern und erhöhen, um später entspannt im Freien loszulaufen. Mit diesem einfachen Trick kann man eine neue Gewohnheit sehr schnell verinnerlichen. Um etwas Neues tatsächlich zu tun und die Komfortzone verlassen zu können, ist es unausweichlich, aktiv zu werden und Handlungen zu setzen. Es unterstützt unsere persönliche Weiterentwicklung bestimmt, wenn wir gewohnte Pfade verlassen, in dem wir unsere Komfortzone genau betrachten und dann wirkungsvolle Schritte setzen, die wir uns vielleicht so noch nicht zugetraut und/ oder von denen wir Unbehagen verspürt haben.

Was ist diese Komfortzone überhaupt? Unsere Komfortzone ist unsere eigene Wohlfühlzone, in ihr fühlen wir uns sicher. Wenn wir uns entschließen, Neues auszuprobieren, dann liegt diese Erfahrung meist außerhalb unserer Komfortzone. Es sind aber genau diese Dinge, die wir vermeiden oder hinauszögern wollen, weil sie eben nicht in unserem Erfahrungsbereich liegen.

Wenn Sie eine Veränderung erreichen wollen, müssen Sie aufhören wie in der Vergangenheit zu handeln und in kleinen Schritten Ihre Komfortzone verlassen.

Kleine Dinge, die Ihnen dabei helfen können, sind:

  • Malen Sie sich ein Worst-Case-Szenario aus.

Überlegen Sie sich, was schlimmstenfalls passieren kann und ist es wirklich so schlimm?

  • Malen Sie sich ein Best-Case-Szenario aus.

Stellen Sie sich vor, was Großartiges passieren kann, wenn Sie Ihren Mut zusammenpacken und die ersten Schritte noch heute machen.

  • Setzen Sie sich eine Deadline.

Legen Sie genau fest, bis wann Sie diese Sache gemacht haben wollen.

  • Belohnen Sie sich.

Überlegen Sie sich im Vorhinein eine kleine Belohnung für Sie selbst, wenn Sie Ihr Vorhaben wirklich in die Tat umgesetzt haben.

  • Kleine Schritte machen.

Tasten Sie sich langsam heran. Überlegen Sie sich Zwischenschritte und schreiben Sie sie auf.

  • Zeichnen Sie Ihr eigenes Komfortzonen-Modell, um zu erkennen, was Ihnen leichter fällt und Ihnen Energie gibt und welche Dinge Sie Überwindung kosten.

 

Sollten Sie jetzt den Wunsch verspüren, Ihre Neugierde wieder anzukurbeln und den Sprung ins „lauwarme“ Wasser zu wagen, um Ihren Zielen ein Stück näher zu kommen, begleitet Sie das Team von 'mcb gerne auf Ihrer Entdeckungsreise. <<Feedback>>

 

Literatur

flow.magazin.deutschland

Zeitschrift: „Psychologie bringt dich weiter“, Sept./Okt. 2016

https://hochschulteam-deutschland.de/2016/05/04/12-dinge-die-passieren-wenn-du-deine-komfortzone-verlaesst/

http://anti-uni.com/komfortzone/

App:

Fabulous – Motivierend!

 

 

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