Management by Papa

... und Etablierung einer kleinen bis mittelgroßen Organisationseinheit beteiligt, die sich phasenweise sehr dynamisch entwickelt? 

Ihr Talent für die Erstellung von Finanzierungs- und Planungskonzepten wurde in den letzten Jahren unter anderem sehr praxisnahe ausgebaut und entwickelt? Wenn Ihnen ein Unternehmen einen Job als Freizeitmanager anbieten würde, könnten Sie durch persönliche Erfahrung und krisenerprobte Vorgangsweisen überzeugen? Sie bieten inzwischen Facility Management und technisches Knowhow für Ihr unmittelbares und mittelbares Umfeld an, nicht immer ganz freiwillig, dafür aber kreativ und engagiert, weil Sie die Anfragendichte und Konsequenz Ihrer Organisationseinheit in einen Expertenlevel katapultiert hat? Sie sind beim Lesen dieser Zeilen gerade auf dem Weg zu einer Dienstübergabe, Visite oder zu einem Jour Fixe? Beim Lesen kommt Ihnen noch der Gedanke, dass man das Anbieter Portfolio um Sportbetreuung, Seelsorge-Tätigkeiten und Taxi-Dienste ergänzen müsste, aber Sie sind spät dran und müssen sich wie so oft auf das Wesentliche konzentrieren? 

Seit der Unternehmensgründung sind Sie in einer Doppelfunktion tätig, einerseits in einer nicht ganz klassischen Führungsrolle, andererseits als Berater und deshalb hat sich Ihr Führungsverständnis in den letzten Jahren immer wieder bedarfs- und phasengerecht verändert, je nach Dynamik Ihrer Organisationseinheit? Ihr Wissen über Komplexität von Systemen, in denen Geschlechterunterschiede und Gleichbehandlung immer wieder thematisiert werden, hat Sie in manchen herausfordernden Situationen davor bewahrt, voreilige Lösungen vorzuschlagen? 

Natürlich haben Sie schon lange den Bezug zu Ihrer besonderen Rolle in der dynamischen Organisationseinheit, die wir als Familie bezeichnen, hergestellt. Und bezugnehmend auf Ihren Alltag als Vater müssen Sie vielleicht auch bei der einen oder anderen Beschreibung Ihres verantwortungsvollen Tätigkeits- und Rollenprofiles schmunzeln, weil einige Situationen vor Ihrem inneren Auge auftauchen, die die Komplexität der Beschreibungen bestätigen? 

Lange Zeit waren Väter in der Familienforschung wenig präsent. Das hat sich geändert und seit einigen Jahren wird jetzt auch die Bedeutung der Väter für die kindliche Entwicklung und deren Beitrag am Leben der Kinder erforscht. Die positive Väterlichkeit und die damit verbundenen Verantwortungsbereiche erfordern Geduld, viele Kompetenzen und mitunter auch Durchhaltevermögen. Väterliche Präsenz im Spannungsfeld beruflicher Anforderungen, partnerschaftlicher Vorstellungen, kindlicher Bedürfnisse und persönlicher Herausforderungen bringt selbst motivierte und engagierte Väter sehr oft an persönliche und berufliche Grenzen. Dabei betonen ForscherInnen heute, dass Väter einen wichtigen und wesentlichen Beitrag in der Erziehung und Förderung ihrer Kinder leisten, der Kindern Halt gibt und eine Vorstellung davon vermitteln kann, wie ihre männlichen Bezugspersonen das Leben meistern. Sehr oft „eröffnen“ Väter ihren Kindern einen besonderen Zugang zur Welt, indem sie sich Zeit nehmen und ihre Perspektiven zu vielen unterschiedlichen Dingen vermitteln. Väter haben eine wichtige Vorbildfunktion und viele Kinder würden sie als Fels in der Brandung beschreiben, wenn Väter verlässlich und konsequent ihrer Vaterrolle nachkommen und ihre Lösungs- und Bewältigungsstrategien an ihre Kinder weitervermitteln. Sie sind in vielen Fällen anders als die der Mütter, was für Kinder wichtig ist, um möglichst unterschiedliche Lösungen und Sichtweisen kennenzulernen, die mütterliche und väterliche Perspektiven vermitteln sollten. Väterliches Engagement zeigt sich nicht nur in der Wahrnehmung der väterlichen Verantwortung und in der Anteilnahme am Leben des Nachwuchses. Es wird in interessierten Gesprächen, im Kuscheln, Toben und Erklären und natürlich auch bei gemeinsamen Aktivitäten vermittelt und verstärkt. Beide Eltern, Mutter und Vater, ergänzen das Familiengefüge im besten Fall mit ihren individuellen Stärken und reflektierten Vorstellungen von Elternschaft, die auch nach einer Trennung positiv gelebt werden können.  Dazu braucht es in erster Linie das Bewusstsein, dass starke Kinder von der Präsenz beider Elternteile profitieren, um sie auf ein Leben als erwachsene Töchter und Söhne gut vorzubereiten. 

Und weil erfolgreiche Unternehmen, Expertise, Werte und Flexibilität im Umgang mit Herausforderungen vermitteln und an die nächste Generation transferieren, übernimmt Opa manchmal für Papa den anspruchsvollen Part. Papa kommt später nach Hause, weil Mama und er damit beschäftigt sind, die finanziellen Grundlagen für die Familie zu sichern. Schließlich braucht dynamische Entwicklung nicht nur persönliche, sondern auch finanzielle Ressourcen. ;-) <<Feedback>>


Ihr mcb Team

 

Literaturliste:

Peter Ballnik, Elisabeth Martinetz, Ornella G. Ballnik: "Lebenswelten Vater-Kind, positive Väterlichkeit und männliche Identität". Wien 2005
Juul, Jesper (2009): Grenzen, Nähe Respekt. Auf dem Weg zur kompetenten Eltern-Kind-Beziehung. Rororo Verlag; 

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